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AutorenbildSara

Brüniger Dörfli | "Brächete"

Mitte November war es soweit, wir konnten im Brüniger Dörfli wiederum "Brächete" abhalten. Aufgrund der diesjährigen grossen Flachsernte benötigten wir dafür sowohl den Samstag als auch den Montag.


Bei der "Brächete" werden die gerotteten Flachsgarben auf einem Brechfeuer erwärmt und geröstet. Sobald diese klingeldürr sind, wird der Flachs auf dem Brechbock nun so lange bearbeitet, bis sich das Holz von den Fasern löst.


Daraufhin wird der Faserstrang, der nun fast wie ungekämmtes verknotetes Haar aussieht, durch die verschiedenen Hechelkämme gezogen. Dabei werden alle restlichen Holzteile und kurzen Faserstücke entfernt. Sobald sich die Fasern wie wunderbar durchgekämmtes Haar anfühlen, können die Faserstränge zu «Babeli» gebunden werden. Aus diesen werden später "Rocken" gebunden, damit der Flachs zum Faden versponnen werden kann.


Die im zweiten, feineren Hechelkamm gebliebenen Fasern werden auch versponnen, der sogenannte "Chuder". Durch die kurzen Fasern ergibt sich ein weniger feiner Faden, daraus ein Stoff mit einer eher groben Struktur. Dieser Leinenstoff wurde für die "Chuderhandzwächele" - ein übergrosses, grobes Handtuch - verwendet. Das wurde früher für die Knechte verwendet, damit bei eisiger Kälte, wenn die Hände im Brunnentrog mehr oder eher weniger gut gewaschen wurden, der übrig gebliebene Schmutz beim Hände abtrocknen am Handtuch hängen blieb.




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